Freivogel, Zvonimir Pearl Harbor. 7. Dezember 1941

Am 7. Dezember 1941 verblüffte das japanische Kaiserreich die Welt mit einem Angriff auf den amerikanischen Marinestützpunkt Pearl Harbor, der sich als eines der wichtigsten Ereignisse des 20. Jahrhunderts erweisen und die Vereinigten Staaten vollends in den 2. Weltkrieg hineinziehen sollte. Viele Bücher wurden über dieses außergewöhnliche Ereignis geschrieben, aber nur wenige können Zvonimir Freivogels Werk entgegenkommen: Indem er die Entwicklung der amerikanischen und japanischen Kriegsmarine weit vor 1941 verfolgt, liefert Freivogel den notwendigen Kontext des Ereignisses, seine politischen und militärischen Umstände, eine gewissenhafte Rekonstruktion des japanischen Angriffs von seiner Konzeption bis zu seiner Ausführung, ohne jedoch das menschliche Drama in seinem Kern zu vernachlässigen.

Illustriert ist sein spannendes Werk mit 253 spektakulären Fotografien, die diesen "Tag der Schande" in seinem Ablauf und seiner ganzen Tragweite dokumentieren. Neben der reinen Historie bietet der Autor auch technische Details von Schiffen und Flugzeugen beider Seiten, umreißt die Gründe für das amerikanische Scheitern bei der Verteidigung Pearl Harbors und analysiert die Folgen Angriffs. Das immense Wissen des Autors über das Thema und seine Liebe zum Detail bilden ein umfassendes, genaues und gründlich recherchiertes Buch über einen der dramatischsten Momente des 2. Weltkriegs. Der Angriff japanischer Trägerflugzeuge auf den amerikanischen Flottenstützpunkt Pearl Harbor auf Hawaii am 7. Dezember 1941 war nicht der erste seiner Art, es handelte sich aber um eine große Operation weitab von eigenen Basen und sie läutete eine neue Ära im Seekrieg, als Flugzeugträger die gepanzerten Schlachtschiffe in der Rolle der Großkampfschiffe ablösten. Obwohl es sich um einen großen taktischen Sieg der Japaner handelte, war er für ihre Ziele strategisch kontraproduktiv und zog die USA in einen Krieg hinein, der mit der völligen japanischen Niederlage endete. Die Amerikaner konnten sich schnell vom Schock erholen und dem Kriegszustand anpassen. Wie Admiral Yamamoto sagte: "Wir haben einen schlafenden Riesen geweckt." Die amerikanische Öffentlichkeit war empört, vor allem, weil die Kriegserklärung erst nach dem Angriff kam, so dass dieser als unehrenhaft und niederträchtig angesehen wurde. Die Japaner hatten es dazu versäumt, die amerikanischen Flugzeugträger zu finden und zu vernichten und Pearl Harbor als Flottenstützpunkt auszuschalten. Deshalb konnten die Amerikaner bald mit der Gegenoffensive beginnen. Als Kern ihrer Task Forces dienten nur die Flugzeugträger, weil die überlebenden Schlachtschiffe zu langsam waren, um zusammen mit den Trägern zu fahren. Die Lage veränderte sich etwas während des Krieges, als die schnellen Schlachtschiffe fertig wurden und ihre Flugabwehrbatterien die Träger wirksam beschützen konnten. Die in Pearl Harbor beschädigten Schlachtschiffe konnten nach der Reparatur und Modernisierung die Landungen auf besetzten pazifischen Inseln erfolgreich unterstützen und mit ihren schweren Geschützen japanische Stellungen bombardieren. Ihre Flak-Batterien wurden auch bedeutend verstärkt, so dass sie sich und andere Schiffe vor japanischen Luftangriffen schützen und selbst einige Kamikaze-Angriffe überstehen konnten.