Kurt & Natasha

Es war schon immer sehr einfach. Egal in welchem Jahrhundert, die Menschen hatten immer das Verlangen nach Abenteuer und Nervenkitzel. Selbst wenn dieser Juckreiz sie ins Grab bringen würde.

Natasha liebte diese kleinen und überfüllten Konzerthallen. Auch Kurt ging dort gerne auf die Jagd, aber sie mochte vor allem Situationen, in denen viele Menschen an einem Ort versammelt waren und sich in die kollektive Stimmung einfügen konnten. Er erinnerte sich an sie, kurz nachdem er ihr den Kuss des Todes gegeben hatte. Sie befanden sich in einer kleinen Seitenstraße in der Nähe der Bastille-Festung, und sie nährte sich von einem verwirrten jungen Bauern, der es nicht geschafft hatte, sich der Menge anzuschließen, die den erfolgreichen Angriff feierte, der die Geschichte verändern sollte.

"Mademoiselle, que faites-vous?", sagte er, während sein Leben begann, seinen Körper zu verlassen, und seine Augen diesen charakteristischen Blick der Verwirrung zeigten, als ob er sich fragte, woher all das Blut im Boden kam...

Zweihundert Jahre später hatte der Kerl in der schmutzigen Seitengasse genau denselben Blick. "Manche Dinge ändern sich nie", dachte Kurt. Natasha war sehr geschickt darin, Fremde an diskrete Orte zu locken, und oft war das einfache Versprechen von Sex Motivation genug.

Natasha war mit dem Trinken fertig und gab ihm mit einer freundlichen Geste zu verstehen, dass er an der Reihe war. Irgendwie konnte Kurt hinter ihrem wilden Äußeren immer noch das junge und unschuldige Bauernmädchen sehen, in das er sich vor Jahrhunderten verliebt hatte.

"Ich liebe dich, meine Liebe", sagte er, bevor er den verwirrten Kerl in den Nacken biss.

"Ich liebe dich auch", sagte Natasha, während das ferne Echo des Punkrockkonzerts die schwachen letzten Schreie des Opfers mischte.

It always was very easy. No matter the century, humans always had that itch for adventure and thrills. Even if that itch would send them to the grave.

Natasha loved those small and crowded concert venues. Kurt liked to hunt there too, but she was especially fond of situations in which a lot of people were gathered in a place, letting themselves blend into the collective mood. He remembered her, shortly after he gave her the kiss of death. They were in a small backstreet near the Bastille fortress, and she was feeding on a confused young peasant who never managed to join the crowd that was celebrating the successful assault that would change history.

"Mademoiselle, que faites-vous?", he said while his life started to depart his body and his eyes showed that characteristic look of confusion, as if wondering where all that blood in the ground had come from...

Two hundred years later, the guy in the dirty back alley had exactly the same look. "Some things never change", thought Kurt. Natasha was very skilled at luring strangers to discreet places and, many times, the simple promise of sex was a powerful enough motivator.

Natasha was done drinking and kindly gestured for him to take his turn. Somehow, beyond her savage appearance, Kurt could still see the young and innocent farm girl he fell in love with centuries ago.

"I love you, my dear", he said before biting the confused guy on the other side of the neck.

"I love you too", said Natasha, while the distant echo of the punk rock concert muttered the faint final screams of the victim.